Der Energiemarkt bewegt sich: Was hat sich verändert?
Seit der Strommarktliberalisierung 2001 und der Öffnung des Marktes für Gas im darauffolgenden Jahr, hat sich viel für Kundinnnen und Kunden verändert. Nach 15 Jahren liberalisiertem Energiemarkt ziehen wir Bilanz und zeigen die verschiedenen Angebote, die heute zur Auswahl stehen.
Die Platzhirsche
Obwohl der Anteil der Haushalte, die ihren Energieanbieter gewechselt haben, über die vergangenen 15 Jahre gestiegen ist, behaupten die Standardanbieter in den jeweiligen Bundesländern, Städten und Gemeinden ihr Revier. Dabei übersehen viele Kund*innen, dass sie im Vergleich zum Standardanbieter einiges einsparen können. Laut E-Control kann ein österreichischer Haushalt bis zu 898€ im Jahr sparen (Stand: September 2016).
In Österreich gibt es 140 verschiedene Energielieferanten – manche bieten ihre Produkte nur in der jeweiligen Region an, andere sind österreichweit aktiv. Dabei kann man zwischen verschiedenen Tarifarten (Fix und Float), sowie Energiemixen wählen. Doch wie kommen die Kund*innen an ihre Anbieter?
Werbeaktionen
Manche Energieunternehmen gehen Kooperationen mit Zeitungen und anderen Organisationen ein und werben dort mit Rabatten. Zum Beispiel führt derzeit die Kronen Zeitung gemeinsam mit der Ökostrom AG eine derartige Aktion durch. Dieses Angebot wird durch einen zeitlich begrenzten Rabatt, sowie den Verweis, dass reiner Ökostrom verkauft wird, schmackhaft gemacht.
Vergleichsportale
Das wahrscheinlich bekannteste Vergleichsportal in Österreich bietet die Regulierungsbehörde E-Control an. Kund*innen können dort ihren Tarif mit anderen Anbietern vergleichen und sich gegebenenfalls bei anderen Anbietern anmelden. Sie müssen jedoch den Anmeldeprozess selbst durchführen. Daneben bieten auch verschiedene Online-Dienste einen Vergleich von Energietarifen für Endkund*innen an.
Anmelde- und Wechselportale
Anmelde- und Wechselportale schlagen einen günstigeren Energieanbieter vor und übernehmen auch gleich die Anmeldung beim neuen Energieanbieter. Damit sparen sich Kund*innen Zeit und Nerven. Die meisten Portale vermitteln darüber hinaus die Sicherheit, dass bestimmte, von ihnen definierte Qualitätsstandards von den Energielieferanten eingehalten werden. Selectra Österreich bietet mit seinem Anmelde- und Wechselportal stromliste.at einen Service, der bereits tausende zufriedene Kund*innen vermittelt hat.
Gemeinschaftskäufe
Eine weitere Variante, die in Österreich mittlerweile jährlich erfolgreich tausenden Menschen eine günstigere Energierechnung beschert, ist der Gemeinschaftskauf. Das Prinzip dahinter ist einfach: Viele Einzelkunden ergeben gemeinsam einen Großkunden und profitieren somit von günstigeren Energiepreisen und besseren Serviceleistungen. Je mehr Verbraucher*innen sich daran beteiligen, desto günstiger wird das Angebot. Der Organisator des Gemeinschaftskaufs verhandelt für die Gemeinschaft mit den teilnehmenden Energieanbietern um das beste Angebot. Interessierte Kund*innen können sich während eines zuvor definierten Zeitraums unverbindlich registrieren lassen. Die Registrierung bedeutet, dass Kund*innen Interesse an einem Wechsel haben. Nach Ablauf der Frist bieten die Anbieter um die Gemeinschaft. Diese Anbieter müssen verschiedene Qualitätskriterien erfüllen, wie zum Beispiel den Vertrieb von Strom aus erneuerbarer Energien. Das beste Angebot wird den Kund*innen vorgelegt. Erst nach der Zustimmung zum Angebot wird der Wechsel vollzogen. Bei dieser Vorgehensweise haben Haushalte die Chance, Energiekosten zu sparen und zudem aktiv zum Umweltschutz beizutragen.