Österreichischer Strompreisindex (ÖSPI) weiter auf Talfahrt


ÖSPI auch im Juni 2015 weiterhin im Rückgang Lesen Sie unseren neuesten News-Flash zum Unerwartet starken Rückgang des ÖSPI für Juni 2015. Unsere Stromkunden freuen sich und wir auch!

News OESPIDer Leitindikator für zukünftige Preisentwicklungen auf dem Strommarkt, der Österreichische Strompreisindex ÖSPI, gibt weiter nach. Für Mai 2015 errechnet die Österreichische Energieagentur einen weiteren Rückgang um 0,4% auf 66,5 Basispunkte. Der Preisindex setzt somit seine nun dreijährige Talfahrt fort. Jedoch sind die Kursrückgänge nicht mehr ganz so stark wie im vorherigen Jahr, so dass Börsianer eine baldige Erholung des Preisbarometers nicht ausschließen.

ÖSPI berechnet sich auf Basis von Termingeschäften an der Europäischen Strombörse EEX

Die Österreichische Energieagentur, das wissenschaftliche Kompetenzzentrum zu Energiefragen, legt jeden Monat den Strompreis auf Basis von Termingeschäften an der Europäischen Strombörse EEX in Leipzig fest. Da diese Stromeinkäufe bereits gezahlt wurden, aber erst in Zukunft geliefert werden, sind sie ein verlässlicher Indikator der zukünftigen Marktentwicklung. Zur Berechnung werden die Termingeschäfte für die kommenden vier Quartale des deutsch-österreichischen Stromindexes Phelix hinzugezogen. Aus dem gewichteten Durchschnittswert des Phelix für Grundlast und Spitzenlast ermittelt die Österreichische Energieagentur den ÖSPI.

Die derzeitige Marke von 66,5 Punkten (Basisjahr 2006=100) ist ein neuer Tiefststand. Dennoch scheint die Talsohle des Indexes vorerst erreicht, sodass Börsenanalysten nicht mehr mit deutlichen Kursrückgängen rechnen. Schließlich sank der ÖSPI im Jahresvergleich nur noch um 8,3%. Im Mai 2014 rutschte das Barometer gegenüber den Vorjahreszahlen aus 2013 noch um 18,7% ab.

Überkapazitäten auf dem Strommarkt führen zum anhaltenden Rückgang der ÖSPI

Die Gründe für den anhaltenden Abwärtstrend sieht die Österreichische Energieagentur im Ausbau der regenerativen Energien, der zurzeit zu einem Angebotsüberhang auf dem österreichischen Strommarkt führt. Insbesondere neue Photovoltaik- und Biogas-Anlagen werden als Hauptgrund der derzeitigen Überkapazitäten angeführt. Zudem scheinen die Bemühungen der Bundesregierung und der Europäischen Kommission, zur Senkung des nationalen Energieverbrauchs durch energieeffiziente Maßnahmen zu greifen. Das Bundeswirtschaftsministerium (bmwfw) sieht demnach im neuen Energiestatus-Bericht für 2015 eine leichte Entkopplung des Energieverbrauches vom österreichischen Wirtschaftswachstum. Letztlich wirkt sich der niedrige Ölpreis auf den österreichischen Strommarkt aus. Da dieser weiterhin maßgebend für den Kohle- und Erdgasmarkt ist und der Phelix gemeinsam für die Marktgebiete Deutschland und Österreich berechnet wird, beeinflusst seine anhaltende Rückwärtsbewegung auch die Strommarktpreise in der Alpenrepublik.

Inwieweit sich die Senkung des ÖSPI auf die Verbraucherpreise auswirken wird, bleibt unklar. Die europäische Statistikbehörde Eurostat zeigte in ihren aktuellen Studien, dass die Strompreise in Österreich für das Jahr 2014 nach einer Periode starker Preisanstiege erstmals gesunken sind. Jedoch benennt sie hierfür die einsetzenden Liberalisierungseffekte auf dem Strommarkt als Gründe. Schließlich sind insbesondere in den vergangenen drei Jahren neue Anbieter hingekommen. Zudem setzt sich der Strompreis nur zu gut 37% aus dem Energiepreis zusammen. Steigerung bei den Netz- und Messentgelten oder Steuererhöhungen könnten zudem den Strompreis wieder in die Höhe treiben.

Ob der durchschnittliche Verbraucherpreis auch in diesem Jahr sinken wird, bleibt weiterhin unklar. Dennoch haben schon zum 01. April 2015 Anbieter wie Energie Steiermark und Energie Graz ihre Strompreise um rund zehn Prozent herabgesetzt.

Bei Interesse empfehlen wir Ihnen zusätzlich unseren Artikel über Indexgebundene Stromtarife zu lesen.

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