Wie ist die Gaspreisentwicklung in Österreich?

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Gelber Mann mit blauer Gasflamme

2025 muss aufgrund der erhöhten Gasnetzgebühren, Erdgasabgabe und CO₂-Bepreisung mit einer Erhöhung der Gaskosten zwischen 156 - 251 Euro (Bundesland abhängig) gerechnet werden. Während Gaspreise generell volatil in ihrer Natur bleiben, sollte es mit dem längerfristigen Trend Richtung Dekarbonisierung künftig zu einem Rückgang der Gaspreise kommen.

Gaspreisentwicklung ab 2025: Womit ist zu rechnen?

  • Aufgrund der Erhöhung der Gasnetzgebühren ist mit Mehrkosten von durchschnittlich 60 Euro zu rechnen, wobei der Anteil je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfällt.
  • Hinzu kommen aufgrund der erhöhten Erdgasabgabe auf 6,6 Cent pro Kubikmeter weitere 77 Euro pro Jahr.
  • Schließlich kommen rund 70 Euro aufgrund der erhöhten CO₂-Bepreisung von 55 Euro pro Tonne pro Jahr hinzu.
  • Der Gazprom-Lieferstopp selbst wirkt sich aktuell kaum auf den Gaspreis aus, da die Gasspeicher in Österreich gut befüllt sind. Nach einer kurzfristigen Erhöhung der Großhandelspreise haben sich diese wieder eingependelt und Experten gehen davon aus, dass das Preisniveau auf ähnlichem Niveau bleiben wird.

Insgesamt muss 2025 mit jährlichen Mehrkosten zwischen 156 - 251 Euro gerechnet werden.

Christoph

Geschäftsführer Selectra Österreich

Christoph's Tipp:

Um trotz Mehrkosten Ihre Gaskosten niedrig zu halten, sollten Sie einen Gasanbieterwechsel in Betracht ziehen. Selectra hilft Ihnen dabei, verfügbare Angebote an Ihrem Wohnort zu vergleichen und Sie zu einem passenden Angebot zu wechseln. Der Service ist komplett kostenlos und unverbindlich! Rufen Sie an, Montag 08.00 - 19.00 Uhr und Dienstag bis Freitag 08.00 - 18.00 Uhr: 0720 1155 70

Gaspreise könnten sich mittel- bis längerfristig nach den extremen Ausschlägen der letzten Jahre (mehr dazu im Kapitel zur Gaspreisentwicklung 2021-2022) allmählich normalisieren, sofern sich die Märkte an die neuen Rahmenbedingungen anpassen.

Der langfristige Trend geht in Richtung einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien und einer geringeren Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Dies könnte zu einem allmählichen Rückgang der Gaspreise führen.

Maßnahmen zur Stärkung der Importunabhängigkeit von Erdgas und Öl

Die Preise für Gas und Öl sind instabil und aktuell kaum prognostizierbar. Deshalb bedeutet die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern auch die Unabhängigkeit von den stark schwankenden Öl- und Gaspreisen.

Daher strebt die österreichische Regierung einige Förderungen an, um bis 2027 unabhängiger von den Gas- sowie Ölimporten aus Russland zu werden. Sofern Österreich die Unabhängigkeit von Gas- und Ölimporten umsetzen kann, sind potenziell sinkende Energiepreise denkbar.

  • Maßnahmen für mehr Importunabhängigkeit
  • Investitionsoffensive für Windkraft, Photovoltaik: Zusätzlich zu bestehenden Fördermitteln werden in den nächsten Jahren 250 Millionen Euro für den Neubau von Photovoltaikanlagen, Energiespeichern und Windkraftanlagen bereitgestellt. Wind und Solar bedeutet Unabhängigkeit vom russischem Gas. Das Geld ist zweckgebunden für Orte, an denen erneuerbare Energien noch knapp sind und auch Geothermie-Projekte könnten gefördert werden.
  • Investitionsoffensive für klimafreundliche Fahrzeuge: Das Förderprogramm für Unternehmen, die auf Elektrofahrzeuge und elektrische Nutzfahrzeuge umsteigen, wurde bis 2022 und 2023 um 120 Millionen Euro erhöht. So können diese schneller auf moderne, klimafreundliche Fahrzeuge umsteigen und somit Diesel und gleichbedeutend Geld sparen.
  • Preissenkungen für regionale Klima Tickets: Die 150 Millionen Euro schaffen die Möglichkeit für die Bundesländer, den Preis für regionale Klimatickets zu senken und gleichzeitig ihre Angebote weiter zu erhöhen. Ziel ist es, die ÖPNV zum bequemsten, klimafreundlichsten und günstigsten Produkt zu machen.

Wovon sind Gaspreise generell abhängig?

Mehrere Faktoren beeinflussen die Gaspreise in Österreich:

  1. Geopolitische Lage: Konflikte, Sanktionen und politische Entscheidungen in Gaslieferländern wie Russland können zu starken Preisschwankungen führen.
  2. Globale Nachfrage: Ein steigender globaler Energiebedarf, insbesondere in Schwellenländern, kann die Gaspreise nach oben treiben.
  3. Angebot und Nachfrage auf dem europäischen Gasmarkt: Die Verfügbarkeit von Flüssiggas (LNG), die Speicherfüllstände und die Nachfrage in anderen europäischen Ländern beeinflussen den österreichischen Gasmarkt.
  4. Ausbau erneuerbarer Energien: Ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien kann langfristig zu einer geringeren Nachfrage nach Gas führen und somit die Preise dämpfen.
  5. Klimapolitik und CO₂-Bepreisung: Strengere Klimaziele und höhere CO₂-Preise können die Kosten für fossile Energieträger wie Gas erhöhen.
  6. Effizienzmaßnahmen: Verbesserungen in der Energieeffizienz von Gebäuden und Industrie können den Gasverbrauch senken und somit die Preise beeinflussen.
  7. Ölpreiskopplung: Zwar sind die Zeiten, in denen der Gaspreis automatisch dem Ölpreis folgte, vorbei, denn die Liberalisierung hat  die Entkopplung beider Energiemärkte längst in Gang gesetzt. Allerdings werden noch einige Jahre vergehen, bis die Auswirkungen vergangener Verträge vollständig abgeklungen sind.

Gaspreisentwicklung 2020 - 2024

Mehrere Faktoren haben die Entwicklung der Gaspreise in Österreich in den vergangenen Jahren beeinflusst.

  1. 2020 und 2021 wurde die Gaspreisentwicklung vor allem von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Gaspreise sanken, da aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen die Nachfrage zurückging und gleichzeitig ein Überangebot an Gas existierte. 
  2. 2022 erholte sich die Weltwirtschaft langsam wieder und die Gasnachfrage stieg wieder an, was die Gaspreise entsprechend wieder ansteigen ließ. Der russische Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022 ließ die Preise an den Erdgasbörsen sofort noch mehr steigen. Das aus dem Grund, da Österreich damals hauptsächlich Erdgas aus Russland importierte; die Transgas-Pipeline, welche durch die Ukraine verläuft, war die wichtigste Pipeline für die Gasversorgung Österreichs.
  3. 2023 stabilisierte sich der Gaspreis wieder. Gaslagerbestände konnten sich verbessern und Großhanelspreise tendierten zur Normalisierung. 
  4. 2024 wurde die Stabilisierung fortgesetzt, indem Speicher weiter ausgebaut wurden und die Nachfrage nach Gas, dank Effizienzsteigerungen in der Industrie und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, sank.

Fünf Tipps, um Ihre Gasrechnung zu senken

Die Gaspreisentwicklung erschwert Ihnen die Bezahlung Ihrer Rechnung? Um diesem entgegenzuwirken, haben wir Ihnen fünf Tipps für eine niedrigere Gasrechnung zusammengestellt:

 Erwägen Sie einen Anbieterwechsel!

Der Gasmarkt hat wenig Wettbewerb unter den Gasanbietern entwickelt. Zusätzlich sind die Wechselraten der Gaskonsumenten so niedrig, dass die Anbieter nicht den Druck empfinden, günstigere Gaspreise anzubieten.

Eine Preisdifferenz von bis zu 50 % könnte ein guter Grund für Sie sein, um einen Gaspreisvergleich sowie einen Anbieterwechsel durchzuführen. 

Entspricht Ihr Erdgasverbrauch von ca. 15.000 kWh dem durchschnittlichen Verbrauch eines österreichischen Haushalts, können Sie durch einen Gasanbieterwechsel bis zu 600 € Erdgaskosten pro Jahr einsparen. Die E-Control, die österreichische Regulierungsbehörde für Energie, informiert regelmäßig, wie viel Sie durch einen Gasanbieterwechsel sparen können.

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 Ändern Sie Ihren Wasserverbrauch

Wenn Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Gasrechnung weiter zu senken, und Sie über eine Gas-Warmwasseranlage verfügen, sollten Sie versuchen, zu duschen statt zu baden. Dadurch können Sie sowohl Wasser als auch Heizkosten sparen, denn Duschen verbraucht im Allgemeinen weniger Wasser und damit auch weniger Heizenergie.

Kürzere Duschzeiten können sich auch positiv auf Ihre Rechnung auswirken. Versuchen Sie, einen Duschkopf mit geringem Durchfluss zu installieren, und reparieren Sie undichte Wasserhähne, um noch mehr Wasser und Heizkosten zu sparen.

 Machen Sie Ihr Haus energieeffizienter

Wenn Sie es sich leisten können, kann es kosteneffektiv sein, Ihr Haus gut zu isolieren und Fenster und Türen gut abzudichten. Ebenso könnte die Installation oder Aufrüstung von Sonnenkollektoren sich langfristig positiv auf Ihre Kosten auswirken. Auch die Energieeffizienz von Geräten, die aufgerüstet oder installiert werden, sollte berücksichtigt werden.

 Regulieren Sie Ihr Thermostat

Unabhängig davon, ob Sie ein manuelles oder ein intelligentes Thermostat haben, ist die Regelung der Temperatur eine der einfachsten Möglichkeiten, Ihre Gasrechnung zu senken. Um wirklich etwas zu sparen, sollten Sie die Temperatur Ihres Thermostats jede Woche um ein Grad senken, damit Sie und alle anderen Bewohner Ihres Hauses sich schließlich mit einer Temperatur von 20 °C wohlfühlen können.

Wenn niemand zu Hause ist, sollten Sie die Temperatur auf ca. 13 °C senken, da das Heizen der Wohnung in dieser Zeit Energieverschwendung ist. Wenn alle schlafen, sollten Sie den Thermostat auf 15-16°C einstellen.

 Heizen Sie Ihren Ofen nicht mehr vor

Gasöfen erreichen schnell die richtige Temperatur, sodass ein Vorheizen des Ofens nicht immer notwendig ist. Hinzu kommt, dass nach dem Vorheizen des Backofens durch das Öffnen der Tür zum Einschieben der Speisen viel Wärme entweicht, was den Zweck des Vorheizens zunichtemacht.

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