Wie ist die Gaspreisentwicklung in Österreich?
2001 wurde der österreichische Energiemarkt ins Leben gerufen. Dies hat den Wettbewerb intensiviert, indem neuen Gaslieferanten die Möglichkeit gegeben wurde, sich mit Marktführern zu messen. Seitdem werden die Gaspreise nicht mehr von einer handvoll Unternehmen festgelegt und die Tarifmuster variieren inzwischen stark zwischen den einzelnen Gaslieferanten. Welche Faktoren haben die Gaspreiszusammensetzung und Gaspreisentwicklung beeinflusst und welche Maßnahmen werden ergriffen? Alle Informationen finden Sie im weiteren Verlauf.
Welche Faktoren beeinflussten die Gaspreisentwicklung 2021 – 2022?
Mehrere Faktoren haben die Entwicklung der Gaspreise in Österreich beeinflusst. Es gibt drei Kernfaktoren, die von 2021 bis 2022 zu höheren Erdgaspreisen führten:
- Russlands Krieg gegen die Ukraine
- Ölpreiskoppelung
- COVID-Pandemie
Russlands Krieg gegen die Ukraine
Österreich importiert hauptsächlich Erdgas aus Russland. Erdgasbetreiber schließen in der Regel Lieferverträge ab, die über Jahrzehnte laufen. Die Transgas-Pipeline, welche durch die Ukraine verläuft, ist die wichtigste Pipeline für die Gasversorgung Österreichs. Dementsprechend hat Russland als wichtigster Gaslieferant einen großen Einfluss auf die Gaspreise Österreichs.
Der russische Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022 ließ die Preise an den Erdgasbörsen sofort steigen. Würde Russland beispielsweise die Gasversorgung durch die Nord Stream 1 abdrehen, würde es drastische Erhöhungen der Gas- und Ölpreise geben.
Ölpreiskoppelung
Die Ölpreiskopplung ist nach wie vor ein wichtiger Einflussfaktor bei der Bestimmung des Erdgaspreises. Diese Ölpreisbindung war ursprünglich in den 1960er Jahren erdacht worden, um die damals neuartige Energiequelle Gas durch Infrastrukturinvestitionen dem/der Kunden/Kundin zugänglich zu machen. Die massiven Investitionen sollten jedoch nicht dazu führen, dass Gas teurer werden würde als Öl.
Also wurden Verträge zwischen Gas- und Öllieferanten geschlossen, die die Abnahme des Gases und somit die Amortisierung der Ausgaben garantieren sollten. Mit dieser Bindung verändert sich der Erdgaspreis in einer drei- bis sechsmonatigen Verzögerung entsprechend der Erdölpreisentwicklung, um das Auseinanderklaffen von Gas- und Ölpreisen zu verhindern.
COVID-Pandemie
Die hohen Energiepreise sind zusätzlich auf die COVID-19-Pandemie 2020 - 2022 zurückzuführen, mit der dadurch ausgelösten weltweiten Rezession und der anschließenden starken Konjunkturerholung. Vor allem die intensiv gestiegenen Energiepreise (Mineralölprodukte im Jahr 2021, Gas und Strom im Jahr 2022) trugen den Preisauftrieb auf der Verbraucherebene.
Welche Gaspreisentwicklungen sind bis 2025 zu erwarten?
Im Dezember 2022 zeigte sich langsam, dass auch Länder mit weniger Gasspeicherkapazitäten wie Österreich ohne Gasengpässe durch den aktuellen Winter kommen werden. Dabei konnten sogar die Gaslagerstände in den ersten Wochen des Jahres 2023 europaweit Zuwächse erzielen.
Nach dem Stand vom 02.01.2023 sind die Füllstände der Gaslager in Europa bei 83,5 % und in Österreich bei 87,6 %, welches 93 % des österreichischen Jahresverbrauch gleichkommt. Nach Einschätzung der E-Control sollten sich die Gas Großhandelspreise im Jahr 2023 normalisieren, jedoch werden die Netzentgelte steigen. Wie sich jedoch die Gaspreisentwicklung bis 2025 auswirkt, kann aktuell niemand sagen.
Maßnahmen zur Stärkung der Importunabhängigkeit von Erdgas und Öl
Die Preise für Gas und Öl sind instabil und aktuell kaum prognostizierbar. Deshalb bedetutet die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern auch die Unabhängigkeit von den stark schwankenden Öl- und Gaspreisen. Daher strebt die österreichische Regierung einige Förderungen an, um bis 2027 unabhängiger von den Gas- sowie Ölimporten aus Russland zu werden. Sofern Österreich die Unabhängigkeit von Gas- und Ölimporten umsetzen kann, sind potentiell sinkende Energiepreise denkbar.
- Maßnahmen für mehr Importunabhängigkeit
- Investitionsoffensive für Windkraft, Photovoltaik: Zusätzlich zu bestehenden Fördermitteln werden in den nächsten Jahren 250 Millionen Euro für den Neubau von Photovoltaikanlagen, Energiespeichern und Windkraftanlagen bereitgestellt. Wind und Solar bedeutet Unabhängigkeit vom russischem Gas. Das Geld ist zweckgebunden für Orte, an denen erneuerbare Energien noch knapp sind und auch Geothermie-Projekte könnten gefördert werden.
- Investitionsoffensive für klimafreundliche Fahrzeuge: Das Förderprogramm für Unternehmen, die auf Elektrofahrzeuge und elektrische Nutzfahrzeuge umsteigen, wird bis 2022 und 2023 um 120 Millionen Euro erhöht. So können diese schneller auf moderne, klimafreundliche Fahrzeuge umsteigen und somit Diesel und gleichbedeutend Geld sparen.
- Preissenkungen für regionale KlimaTickets: Die 150 Millionen Euro schaffen die Möglichkeit für die Bundesländer, den Preis für regionale Klimatickets zu senken und gleichzeitig ihre Angebote weiter zu erhöhen. Ziel ist es, die ÖPNV zum bequemsten, klimafreundlichsten und günstigsten Produkt zu machen.
Gaspreisentwicklung: Fünf Tipps um Ihre Gasrechnung zu senken!
Die Gaspreisentwicklung erschwert Ihnen die Bezahlung Ihrer Rechnung? Um diesem entgegenzuwirken, haben wir Ihnen fünf Tipps für eine niedrigere Gasrechnung zusammengestellt:
Erwägen Sie einen Anbieterwechsel!
Der Gasmarkt hat wenig Wettbewerb unter den Gasanbietern entwickelt. Zusätzlich sind die Wechselraten der Gaskonsumenten so niedrig, dass die Anbieter nicht den Druck empfinden, günstigere Gaspreise anzubieten.
Eine Preisdifferenz von bis zu 50 % könnte ein guter Grund für Sie sein, um einen Gaspreisvergleich sowie einen Anbieterwechsel durchzuführen. Entspricht Ihr Erdgasverbrauch von ca. 15.000 kWh dem durchschnittlichen Verbrauch eines österreichischen Haushalts, können Sie durch einen Gasanbieterwechsel bis zu 600 € Erdgaskosten pro Jahr einsparen. Die E-Control, die österreichische Regulierungsbehörde für Energie, informiert regelmäßig, wie viel Sie durch einen Gasanbieterwechsel sparen können.
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Ändern Sie Ihren Wasserverbrauch
Wenn Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Gasrechnung weiter zu senken, und Sie über eine Gas-Warmwasseranlage verfügen, sollten Sie versuchen, zu duschen statt zu baden. Dadurch können Sie sowohl Wasser als auch Heizkosten sparen, denn Duschen verbraucht im Allgemeinen weniger Wasser und damit auch weniger Heizenergie.
Kürzere Duschzeiten können sich auch positiv auf Ihre Rechnung auswirken. Versuchen Sie, einen Duschkopf mit geringem Durchfluss zu installieren, und reparieren Sie undichte Wasserhähne, um noch mehr Wasser und Heizkosten zu sparen.
Machen Sie Ihr Haus energieeffizienter
Wenn Sie es sich leisten können, kann es kosteneffektiv sein, Ihr Haus gut zu isolieren und Fenster und Türen gut abzudichten. Ebenso könnte die Installation oder Aufrüstung von Sonnenkollektoren sich langfristig positiv auf Ihre Kosten auswirken. Auch die Energieeffizienz von Geräten, die aufgerüstet oder installiert werden, sollte berücksichtigt werden.
Regulieren Sie Ihr Thermostat
Unabhängig davon, ob Sie ein manuelles oder ein intelligentes Thermostat haben, ist die Regelung der Temperatur eine der einfachsten Möglichkeiten, Ihre Gasrechnung zu senken. Um wirklich etwas zu sparen, sollten Sie die Temperatur Ihres Thermostats jede Woche um ein Grad senken, damit Sie und alle anderen Bewohner Ihres Hauses sich schließlich mit einer Temperatur von 20 °C wohlfühlen können.
Wenn niemand zu Hause ist, sollten Sie die Temperatur auf ca. 13 °C senken, da das Heizen der Wohnung in dieser Zeit Energieverschwendung ist. Wenn alle schlafen, sollten Sie den Thermostat auf 15-16°C einstellen.
Heizen Sie Ihren Ofen nicht mehr vor
Gasöfen erreichen schnell die richtige Temperatur, so dass ein Vorheizen des Ofens nicht immer notwendig ist. Hinzu kommt, dass nach dem Vorheizen des Backofens durch das Öffnen der Tür zum Einschieben der Speisen viel Wärme entweicht, was den Zweck des Vorheizens zunichte macht.
Ihre Energie-Anliegen einfach geklärt!
Stromliste by Selectra ist gerne für Sie da. Wählen Sie einfach die Telefonnummer, die zu Ihrem Anliegen passt und lassen Sie sich kostenlos und unverbindlich beraten, Mo. 08.00-19.00 und Di.-Fr. 08.00-18.00 Uhr. 🏆CHIP-Qualitätssiegel "Hohe Kundenorientierung"
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Gaspreisentwicklung Österreich: Maßnahmen gegen die Inflation
Die Gaspreisentwicklung und die damit verbundene Inflation belasten viele Menschen. Deswegen hat die Bundesregierung ein weiteres umfassendes Paket im März 2022 aufgelegt, um allen Bedürftigen zu helfen.
Diese Maßnahmen kommen zu den bereits beschlossenen Maßnahmen wie der Aussetzung von Ökostrompauschalen und -beiträgen, Teuerungsanpassungen und Energiekostenanpassungen hinzu. Insgesamt beläuft sich das Paket auf rund 2,1 Milliarden Euro an Hilfen.
- Ausgleich steigender Energiekosten im ÖPNV: Um den Preis der ÖPNV-Tickets nicht erhöhen zu müssen, werden österreichischen Verkehrsbetrieben hohe Energiekosten entschädigt.
- Erdgasabgabe und Elektrizitätsabgabe werden gesenkt (befristet bis 30.06.2023): Die Erdgasabgabe sowie Elektrizitätsabgabe werden auf das niedrigste in der EU zulässige Niveau gesenkt. Davon profitieren österreichische Haushalte und Unternehmen gleichermaßen, da Strom- und Gasrechnungen gesenkt werden. Dafür stehen insgesamt 875 Millionen Euro zur Verfügung.
- Erhöhung der Pendler/innen Pauschale um 50 % (bis 30. Juni 2023): Personen, die für den Weg zur Arbeit auf ihr Auto angewiesen sind, werden gezielt unterstützt. Die Anhebung der Pendlerpauschale kommt denjenigen zugute, die für den Weg zur Arbeit auf ihr Auto angewiesen sind.
- Pendler/inneneuro wird vervierfacht (bis 30. Juni 2023): Wer lange Wege zur Arbeit zurücklegen muss, dem entstehen somit höhere Kosten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie öffentliche Verkehrsmittel oder ein Auto nutzen. Diese Zahl wurde nun vervierfacht, um den Betroffenen, insbesondere allen Pendler/innen mit geringem Einkommen, die unter der Einkommensteuergrenze liegen, mehr finanziellen Spielraum zu geben. Sie erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro, um Mehrkosten für den Arbeitsweg abzufedern.
- Ausgleich für hohe Preise in der Landwirtschaft (befristet bis 30.06.2023): Landwirt/innen in Österreich setzen bei ihren Arbeitsmaschinen vielfach auf Diesel. Dadurch bekommen sie die Auswirkungen des hohen Ölpreises in ihrer täglichen Arbeit besonders zu spüren. Im Ergebnis erhalten österreichische Landwirt/innen 30 Millionen Euro Entschädigung für Agrardiesel.
- Entlastung für Betriebe mit hohen Treibstoffkosten (befristet bis 30.06.2023): Auch bei Handwerker/innen und Ein-Personen-Betrieben machen die Spritkosten einen nicht unerheblichen Ausgabenposten aus. Auch hier sollte gegengesteuert werden, da die Preise sehr hoch sind. Besonders betroffene Unternehmen können Kraftstofferstattungen erhalten. Dafür stehen 120 Millionen Euro zur Verfügung.
- Entlastung der vorausbezahlten Einkommensteuer und Körperschaftsteuer (befristet bis 30. Juni 2023): Unternehmen, die unter hohem Inflationsdruck stehen, sollten durch diese Maßnahme Liquiditätshilfen erhalten. Notwendige Vorauszahlungen für Einkommensteuer und Körperschaftsteuer werden problemlos reduziert. Anstatt dadurch weniger Steuern zu zahlen, zahlten die Unternehmen die notwendigen Steuern später und gewannen schnell mehr Liquidität.