Ökostrom und OeMAG: Organisation des Ökostrommarktes

Österreich ist eines der führenden Länder Europas beim Thema Ökostrom und Ökostromförderung. Die Erhebung einer bundesweiten Steuer zur Förderung erneuerbarer Energien erlaubt kontinuierliche Investitionen in den Ökostromsektor. So erzeugen mittlerweile alleine Wasserkraftwerke über 30% der österreichischen Stromproduktion und andere erneuerbare Energien weitere 43%. Und die Anteile der erneuerbaren am Energiemix steigen weiter.
Ökostrom
Elektrische Energie, die aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Erdwärme und Wind sowie fester und flüssiger Biomasse gewonnen wird, wird als Ökostrom bezeichnet. Die Finalität der fossilen Rohstoffe zwingt uns alternative Energiequellen zu finden. Auch der Klimawandel lässt sich nicht weiter ignorieren und der CO2-Ausstoß muss aktiv reduziert werden um Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes erreichen zu können. Mit dem Ökostromfördersystem nimmt Österreich eine Beispielrolle in Sachen Ausbau eines nachhaltigen Energiesektors ein. Die Bundesweit gültige Ökostromförderpauschale und der verbrauchsabhängige Ökostromförderbeitrag sind wichtige Pfeiler in Österreichs Energiepolitik. Außerdem entspricht diese den europäischen Vorgaben, die bis 2015 den Ausbau ökologisch nachhaltiger Kraftwerke vorschreibt. In Österreich sind vorrangig Klein- und Mittelwasserkraftanlagen und Solaranlagen (Photovoltaikanlagen) für die Erzeugung des Ökostroms in Betrieb. Jedoch gibt es eine Reihe anderer Erzeugungswege mit fester und flüssiger Biomasse wie beispielsweise durch Abfall, Ablauge, Tiermehl oder Klärschlamm.
Strommix und Ökostromanteil (2011)
2012 bestand der Strommix aus folgenden Anteilen
- Erneuerbare Energiequellen: 21,8%
- Fossile Energiequellen: 76,1%
- Elektrische Energie Importüberschuss: 2,1%
Mehr zum Thema Wasser-, Solar- und Windkraft haben wir hier für Sie zusammengestellt!
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Organisation des Ökostrommarktes
Wie auch der Strommarkt auf der Basis von Bilanzgruppen organisiert. So gehört jeder Ökostromerzeuger auch einer Bilanzgruppe an, damit Nachfrage- und Liefermöglichkeiten aufeinander abgestimmt werden können. Dabei sind in Österreich alle Ökostromerzeuger Mitglied der sogenannten „Ökobilanzgruppe“. Dabei beziehen die meisten Energielieferanten Strom von Erzeugern, die Energie mit fossilen und erneuerbaren Quellen produzieren. Aus welchem Brennstoff der Strom stammt muss gekennzeichnet werden, das ist der sogenannte Herkunftsnachweis. Für die Erbringung dieses Nachweises erhalten die Ökostromproduzenten einen festgelegten Preis. Der Nachfrage entsprechend, haben viele große Stromlieferanten Tochterunternehmen gegründet, die ausschließlich Ökostrom produzieren. Sie gehören jedoch dann zu einer Muttergesellschaft, die auch Energie aus fossilen Brennstoffen, teilweise sogar nuklear produzierten Strom (meist aus Frankreich) verkauft. Will man Strom ausschließlich von Unternehmen beziehen, die nur Ökostrom produzieren und Gewinne an die Förderung des Ökostroms binden, bieten sich beispielsweise die Alpe Adria Energie (AAE) oder die ökostrom AG an. Letzteres ist ein Wiener Unternehmen und die AAE ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Kärnten. Auch die Stadtwerke Hartberg und Naturkraft setzen voll auf ökologisch nachhaltig produzierten Strom. Gehört man also zu denjenigen Produzenten, die Ökostrom erzeugen arbeitet man eng mit der OeMAG zusammen.
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Das oben abgebildete Schema zeigt an, wer in Österreich im Handel mit Ökostrom beteiligt ist (A-F) und wie diese Akteure miteinander in Verbindung stehen (1-6)
Am Beginn der Einspeisekette stehen die Produzenten des Ökostroms (A), das sind hierzulande vorrangig Wasserkraft-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die Betreiber der Ökostromanlagen sind in der Ökobilanzgruppe (B) gebündelt. Das bedeutet, dass der gesamte Strom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird, zunächst in der Ökobilanzgruppe gesammelt wird (1). Diese vertritt die Interessen der Ökostromproduzenten gegenüber der OeMAG (C). Ausserdem leitet der Ökostrombilanzgruppenleiter die Daten über den produzierten Ökostrom an die OeMAG weiter, damit so Angebot und Nachfrage aufeinander abgestimmt werden können. Die OeMAG ist dann dafür zuständig den Ökostrom an die bundesweit agierenden Stromlieferanten (D) zu verteilen. Somit übernimmt die OeMAG praktisch die Rolle des Ökonetzverteilers, denn sie macht den Ökostrom für den kommerziellen Verkauf zugänglich und übernimmt die Einspeisung (4). Jedoch unterscheidet sie sich weiterhin von gewöhnlichen Netzbetreibern durch die Tatsache, dass die OeMAG auch für die Vergütung (3) der Ökostromproduzenten pro kWh gelieferten Stroms verantwortlich ist. Die OeMAG macht beim Verkauf des Ökostroms (4) an die Stromlieferanten (D) jedoch keinen kommerziellen Gewinn. Der Stromlieferant kann jedoch den Ökostrom zu Preisen verkaufen (5), die er selber festlegen kann. Die Endkunden (E), ob industrielle oder private Verbraucher, suchen sich ihren Stromlieferanten frei aus und beauftragen ihn mit einem Liefervertrag, damit ihre Unternehmen oder Häuser mit Strom versorgt werden (5). Je nach gewähltem Tarif ist der Anteil umweltfreundlichen Stroms höher oder niedriger.
Der Gesetzgeber (F) hat die Stromlieferanten dazu verpflichtet bestimmte Mengen des verkauften Strom durch Ökostrom abzudecken, bzw. der OeMAG Ökostrom abzunehmen (6). Nur mit den gesetzlichen Grundlagen kann gewährleistet werden, dass Stromlieferanten die Stromlieferanten diese, etwas teurere Energieform, auch den Endverbrauchern zukommen lassen. Der Ökostromförderbeitrag und die Ökostrompauschale (LINK) tragen zu diesem Ziel bei. Auch diese sind Teil des Bundesgesetzes (F) und wird entweder durch den Netzbetreiber erhoben, oder durch den Energielieferanten, falls der Gesamteenergiepreis durch eine Rechnung eingefordert wird. Der Lieferant bzw. Netzbetreiber ist dann verpflichtet die Ökostromförderleistungen an den Staat abzuführen, damit dieser wiederum die Ökostromproduzenten (A) gezielt unterstützen kann.
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OeMAG
Die Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, OeMAG oder Ökostromabwicklungsstelle wurde im Zuge der Ökostromnovelle im Jahr 2006 eingerichtet. Die Ökostromnovelle verpflichtet die Netze den umweltfreundlichen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen – dies ist geregelt durch die Abnahmeverordnung, die die Abnahmepflicht etabliert hat. Die OeMAG nimmt auf dem Ökostrommarkt die Rolle des Bilanzgruppenverantwortlichen ein. Somit ist die OeMAG dafür zuständig Prognosen über Energieverbrauch zu kalkulieren und entsprechendes Fahrplanmanagement zu betreiben.

Die OeMAG kümmert sich über die Förderung und Abwicklung staatlich aunerkannte Ökostromanlagen
Die OeMAG ist auch dafür zuständig die Ökostromanlagen zu fördern und ist für jeden Ökostromanlagebetreiber die erste Anlaufstelle zu Fragen der Neuerrichtung von Anlagen, zur staatlichen Förderung und Einspeisung in die Netze. Dies gilt jedoch nur für Anlagen, die als staatliche anerkannte Ökostromanlagen ausgezeichnet sind. Von diesen ist die OeMAG verpflichtet Ökostrom abzunehmen und den Produzenten für die entsprechende Menge zu vergüten. Die OeMAG wiederum verteilt den Ökostrom der Produzenten an die Stromlieferanten. Dabei ist die OeMAG kein Zwischenhändler und macht also keinen kommerziellen Gewinn aus der Umverteilung des Ökostroms, sondern dient lediglich als Umschlagsplatz für Ökostrom. Die Stromhändler kaufen den grünen Strom zum Day-ahead-Börsenpreis ein (Strompreis für den folgenden Tag am European Power Exchange Spot in Paris). Diese sind durch eine Quotenregelung dazu angehalten, bestimmte Mengen Ökostrom in ihren Lieferumfang einzubeziehen und an den Endkunden weiterzureichen.
Einspeisetarife
Die Hersteller von Ökostrom müssen sich an die OeMAG wenden den erzeugten Strom mit dem Label „Ökostrom“ in das Elektrizitätsnetz einspeisen zu können. Dafür müssen Einspeisetarife entrichtet werden, die nach der Einspeisetarifverordnung festgelegt sind. Je nach Anlagetyp und spezifischen Daten der jeweiligen Anlagen werden unterschiedliche Tarife berechnet.
Ökostromförderbeitrag
Durch die Ökostromförderbeiträge werden die Betreiber von ökologisch nachhaltig betriebenen Kraftanlagen unterstützt, denn Investitionen in diese Anlagen sind kostenintensiv und würden diese Kosten an den Endverbraucher weitergereicht, hätte Ökostrom keine Chance im Wettbewerb mit etablierten Versorgern. Außerdem werden durch den Beitrag zur Ökostromförderung auch die angestammten Stromlieferanten ermutigt, ihren Energiemix zu Gunsten nachhaltiger Alternativquellen auszurichten und von fossilen Brennstoffen abzurücken.
Auf unserer Seite finden Sie mehr Informationen zum Thema Ökostrom und den Ökostromförderbeitrag!
Kommt aus meiner Steckdose grüner Strom?
Selbst wenn Sie einen „grünen“ Stromlieferanten gewählt habe, können Sie nicht sicher sein. Der Ökostrom wird in das allgemeine Netz eingespeist und vermischt sich mit dem aus anderen Quellen.